Die Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken:

Die Sparte Waggonbau des KHD-Konzerns entstand im Wesentlichen aus zwei großen traditionsreichen Waggonbaufirmen. Zum einen die Mainzer Fabrik Gastell die schon lange im großen Stil Eisenbahnwaggons herstellte. Zum anderen das Kölner Unternehmen von Julius van der Zypen und Albert Charlier, die 1877 dem Deutschen Waggonbauverein beitraten.
Der Bau von Eisenbahnwaggons stellte zu dieser Zeit ein lukratives Geschäft dar. Es ließen sich nicht nur in Deutschland, sondern auch im benachbarten Ausland viele Abnehmer finden, so daß die wirtschafliche Lage bis Ende des ersten Weltkriegs durchaus vielversprechend war. Mit Kriegsende 1918 war allerdings kein Export mehr möglich. Als einziger Abnehmer für Waggons existierte nur noch die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft. Außerdem wurden auch Reparationszahlungen in Form von Eisenbahnwaggons gefordert. Um die Konkurrenz vieler kleiner Betriebe an diesen Geschäften auszuschalten verschmolzen Van der Zypens/Charliers Unternehmen mit dem Düsseldorfer Eisenbahnbedarf und der Waggonfabrik Killing und Söhne in Hagen zur Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken AG. 1928 fusioniert auch Gastells Firma mit dieser Aktiengesellschaft. Als Resultat wurden die kleineren Werke in Düsseldorf und Hagen geschlossen.
Später wurden dann im Mainzer Werk die Fertigung von Omnibussen aufgenommen. Nach der Eingliederung in den KHD-Konzern 1959 wurde in diesem Mainzer Werk die Produktion auf Magirus-Nutzfahrzeuge bzw. IVECO umgestellt.